Bericht vom 2.Lauf zur MBRE Trophy am Sachsenring

Der zweite Lauf zur MBRE Trophy fand erstmalig am Sachsenring statt. Für Heinz und mich war es das erste Rennen auf diesem Ring. Zur Vorbereitung auf den Ring holten wir die Play Station heraus und studierten im Dorf Cafe den Kurs und holten uns Infos aus dem Internet.
Mit einer Streckenlänge von 3,67 km zählt er zwar nicht zu den längsten Rennstrecken, mit 10 Linkskurven und 4 Rechtskurven und zusätzlich 3 Auf- und Abfahrten mit einem max. Gefälle von 12,8 % ist er sicher selektiv.
Beim ersten Termin hatten wir noch kurz bei Martin Bauer rückgefragt bezüglich des Reglements und des Rings.
Ersten müssten wir mit Original-Endauspuff zum Start antreten. Grund dafür ist die strenge Lärmbeschränkung. Auf der Strecke wird ständig über 5 Mikrofone der Lärm gemessen. Übersteigt dieser einen gewissen Wert, wird die Veranstaltung automatisch beendet. Im Jahr sind nur 10 laute Veranstaltungstage erlaubt und bei MotoGP sind schon 3 Tage futsch.
Zweitens werden die Reifen auf der linken Seite extrem belastet. Diese Belastung hält selbst der harte Dunlop nicht aus. Daher versorge und Martin Bauer mit einer Prototypenmischung von Pirelli, welcher speziell für den Sachenring entwickelt wurde.

Bei der Anreise entschieden wir uns für die Variante über Deutschland A3-A93-A72-Abfahrt Stollberg-West. Diese besteht fast nur aus Autobahn, wenig Verkehr und nur um 100 km länger. Mit Anhänger wäre vielleicht die Strecke über Tschechien besser.

Nach einer 8 stündigen Reise erreichten wir um 18 Uhr den Sachsenring. Einige Rennfahrer waren schon vorort. Da der Veranstalter vorort www.pzmotorsport.de noch nicht da war, besichtigten wir gleich die Strecke zu Fuss. Dabei konnte man schon sehen, das dieser Kurs sehr schwierig ist, da fast keine Kurve einsehbar ist. Nach dem Fussmarsch teilte uns der Veranstalter Frank Peitz eine Box zu und so bereiteten wir uns und unsere Motorräder für den morgigen Tag vor. Am Abend wurde noch eine Runde auf Heinz, der Geburtstag hatte, getrunken.

1.Tag:
Um 7 Uhr sind wir bereits aufgestanden, da die Anmeldung und die technische Abnahme sowie das Transponder holen vor uns lag. Doch der Veranstalter war noch früher auf und alles war bereits erledigt und lag schon am Motorrad. Um 08.15 Uhr war dann die Fahrerbesprechung wo wir Österreicher herzlich begrüßt wurden und den anderen Teilnehmer gesagt wurde, das sie am Anfang auf uns aufpassen sollen, da wir alle gleich in der schnellen Gruppe starteten. Um 09.10 Uhr gings dann endlich los. Scheinbar wollten die Deutschen nicht so früh raus, und so hatten wir sozusagen einen Österreicher Turn zum Ring kennenlernen. Das war auch notwendig, da man die Bremspunkte finden musste obwohl man nicht sieht wo hin man fährt. Der erste Sektor von Start-Ziel bis zur Karthalle ist der langsamere Teil bei dem es im Teillastbereich in mehreren Links-Rechts-Auf-Ab-Passagen umhergeht. Der zweite Sektor ist der Linkssektor. Hier geht"s je nach Reifen mit Vollgas fast immer in linker Schräglage zuerst den Berg runter und dann wieder hoch um anschließend mit der einzigen schnellen Rechtskurve in die steilste Stelle des Kurses zu enden. Der dritte Sektor ist bergab zur Sachenkurve(wieder links) einer kurzen Gegengeraden und anschließend wieder links bergauf zu Start-Ziel. Bis zu Mittag folgten noch einige Turns zur Gewöhnung an den Ring. Beim ersten Qualifying war ich mit 1:35,408 noch vor Heinz mit 1:35,801, jedoch beim zweiten Qualifying steigerte sich Heinz fast um eine Sekunde auf 1:34,733 und stand somit auf Startplatz 10. Ich erreichte eine Zeit von 1:35,033 und war auf 12. Unsere direkten Konkurrenten bei der MBRE Trophy standen auf 4, 7, 9 und 11. Im Rennen wechselte ich auf den speziellen Reifen von Martin Bauer, da mein Dunlop links den Geist aufgab. Heinz blieb bei einem harten Dunlop.
Heinz gelang ein guter Start und konnte sich vor Ernst Tisch, mir und Hasenörl setzen. Nach einer Runde hatte sich das Feld soweit gesetzt aber speziell im langsamen Teil konnte Ernst Tisch und ich schneller fahren als Heinz, wir kamen aber nicht vorbei. Es dauerte bis zur 6. Runde das ich endlich an Ernst Tisch vorbei kam. In der darauf folgenden Runde schloß ich auf Heinz auf und konnte auch Ihn überholen. An der Spitze war es ähnlich. Mario Artbauer zog vorne seine Runden und Martin Stranz blieb etwas im Verkehr hängen. Erst in der letzten Kurve gelang Martin ein Überraschungsangriff und konnte sich damit den ersten Platz vor Mario Artbauer sichern. Ich kam mit einer Zeit von 1:32,553 als dritter ins Ziel vor Heinz mit 1:34,183, der trotz nachlassendem Hinterreifen Ernst Tisch in Schach halten konnte.

2.Tag.
Da wir Österreicher uns bei unserem ersten Auftritt am Sachsenring mit 4 Fahrern unter den Top-Ten einreihen konnten, wurde uns am Abend eine Kiste Bier vom Veranstalter spendiert, damit wir am 2.Tag nicht noch schneller werden. Was aber nicht funktionierte.
Für den zweiten Tag wurde Regen voraus gesagt und so war es in der Früh bedeckt und kälter als am Vortag. Das zeigte sich bei den ersten freien Trainings. Da es auf dieser Strecke sehr gut ist beim Training einen schnellen Fahrer als Zieher vor sich zu haben, fuhren wir gleich hinter Martin Stranz auf die Strecke. Das wurde aber Heinz zum Verhängnis. Obwohl die Reifen vorgewärmt waren, dürfte der Vorderreifen von Heinz auf der rechten Seite zu stark abgekühlt sein und so rutschte er in der ersten schnellen Rechtskurve ins Kiesbett. Heinz blieb unverletzt. Für das Rennen konnte aber das Motorrad nicht mehr startklar gemacht werden, und so war er nur mehr Zuschauer.
Im Qualifying konnte sich Ernst Tisch extrem steigern und so stand er nun auf Startplatz 5. Trotz meiner Trainingszeit von 1:32,852 blieb für mich nur der 10. Startplatz. Mario Artbauer startete auf 2 vor Martin Stranz auf 3.
Im Rennen gelang mir ein guter Start und konnte mich an Ernst Tisch halten. Leider konnte ich den Speed nicht mitgehen, da zwischen uns eine starke Honda lag. 3 Runden vor Schluss sah ich aber Ernst Tisch im Kiesbett. Auch an der Spitze tat sich etwas. Martin Stranz wollte unbedingt eine 1:29er Zeit fahren und kämpfte mit dem Lokalmatador. Bei einer Überrundung musste er aber kurz ins Kiesbett und somit blieb ihm in der Trophy nur der zweite Platz hinter Mario Artbauer. Ich kam durch den Ausfall von Ernst Tisch noch auf das Stockerl.

In der Gesamtwertung sieht es nach drei Rennen wie folgt aus:
Mario Artbauer 37 Punkte
Daniel Männer 36 Punkte
Markus Hasenörl 34 Punkte
Martin Stranz 29 Punkte
Ernst Tisch 22 Punkte
Heinz Diener 21 Punkte


Fazit:
Der Ausflug auf den Sachsenring (bis auf den kleinen Ausrutscher von Heinz) war ein voller Erfolg. Der Sachsenring ist eine anspruchsvolle Rennstrecke mit MotoGP Flair. Die freundliche Aufnahme durch den Veranstalter Frank Peitz kann sich sehen lassen und daran sollten sich einige Veranstalter bei uns ein Beispiel nehmen. Grossen Lob auch an Martin Bauer der uns mit guten Reifen und viel Know-How belieferte.

Männer Daniel

Dani

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